Historisches
Bewohner und Familien der Burg
Die Anfänge
Die Burg war Anfangs Rittergut u.a. durch Eigentümer Henrikus Lüssow (1387-1409). Danach bewohnte das rügensche Adelsgeschlecht Bonow die Burg von 1414 bis 1636 und führte bauliche Erweiterungen durch. Dessen letzter Vertreter war Curdt Bonow. Er war seit 1623 Hofmarschall von Pommern und von 1614 bis 1633 Amtshauptmann zu Franzburg. Danach waren Eigentümer Erasmus Küssow (1633), Witwe Louise von Grävenitz (1681), Otto Johann von Grothusen (1688), Rittmeister Paschen von Plüskow (1696) und Oberstleutnant Heinrich Julius Freiherr von Königsheim (1700).
Die Ferbers
Im Jahre 1695 wurde Ulrike von Königsheim in Turow auf der Burg geboren, Tochter von Julius Heinrich und Augusta Maria von Königsheim. 24 Jahre später (1719) heiratete sie Johann Gustav von Ferber. Somit kommt das Gut Wasserburg Turow zur Familie Ferber.
Weitere Bewohner der Ahnenreihe waren Karl Julius von Ferber (1796–1862), vermählt mit Friederike von Hintzenstern. Sowie ihr Sohn Alexander von Ferber (1829–1910) und ihr Enkel Bruno von Ferber (1853-1929). Die letzte Inhaberin der Familie Ferber, der 200 Jahre langen Turow-Ferber-Geschichte, war Tante Alexandra von Ferber.
Heinrich Neumann, die Pommersche Evangelische Kirche und das Blaue Kreuz
Nach dem Tod von Alexandra von Ferber im Jahre 1939 übernahm der Prediger Heinrich Neumann als Verwalter das Anwesen. Er hatte sich allerdings schon 1926 um den Erhalt der Burg gekümmert. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Burg zeitweise als Schule genutzt. Nach dem Tod von Neumann erhielt die Pommersche Evangelische Kirche das Gut im Jahre 1957.
Hier wurde die Burg als Erholungs- und Rüstzeitheim und später auch als Seminarzentrum genutzt. Ab 2006 wurde die Burg Eigentum des Blauen Kreuzes, welches die Burg für christliche Sozial- und Suchttherapie nutzte.
Familie Barkow
2014 ging die Burg in Privatbesitz der Familie Barkow über und wird durch einen gemeinnützigen Verein getragen.
Brautpaare schließen hier den Bund fürs Leben und es werden verschiedene Veranstaltungen durchgeführt.
HISTORIE DER REGION (OSTSEERAUM/Grimmen/Glewitz)
Turow liegt im Ostseeraum 40-50 km im Landesinneren gesehen vom Darß/Rügen/Usedom. Im Süden wird die Region durch das Trebeltal begrenzt. Nach Nehringen, wo es schon im Mittelalter einen Brückenübergang über die Trebel gab, sind es nur 13 km. Zur Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung der Burg lag hinter der Trebel im Südwesten das Herzogtum Mecklenburg. Wobei Turow selbst im Herzogtum Pommern lag. Hier gründeten sich schon 1234 Stralsund und 1250 Greifswald und 1285 Tribsees mit Stadtrecht.
1534 hielt auch die Reformation in der Region Einzug. Vor allem Ritter protestieren auf dem Landtag (Treptow/Rega), dass der evangelische Glaube in Pommern sanktioniert wird. Zu dieser Zeit (1536) hat allein die Stadt Grimmen 6 Kapellen.
1648 wurde das Herzogtum Pommern geteilt in Brandenburg, Ostpommern und Westpommern, das Schwedisch-Pommern wurde mit Regierungssitz in Stralsund. Somit gehörte auch Turow zum schwedischen Königreich.
1815 wurde Pommern eine preußische Provinz. Es heißt nun Neuvorpommern (im Gegensatz zu Hinterpommern im Osten). Grimmen wird Kreisstadt und Stralsund wird Regierungssitz und bleibt bis 1932 preußisch.
- 14. Jh. Fürsten von Mecklenburg
- 1402 erster Jahrmarkt in Grimmen
- 1478 – 1523 Herzog Borgislaw X. regiert allein über ganz Pommern
- 15. Jh. Rostock, Stralsund, Demmin, Blütezeit der Hanse (Mächtebund der Hansestädte)
Grimmen, Tribsees politisch unabhängig von der Hanse - 1523-1534 Reformation in Pommern mit Johannes Bugenhagen
- 1534 Ritter protestieren gegen den Landtag in Treptow/Rega, dass der evangelische Glaube in Pommern sanktioniert wird
- 1536 Grimmen hat 6 Kapellen. Luthers Lehre findet Eingang in Grimmen.
- 1611-1618 Lubinische Karte entsteht (Vollständige Karte des Herzogtums Pommerns mit Stadtbildern von Greifswald, Stralsund, Richtenberg, Grimmen, Franzburg, Loitz, Demmin, Tribsees)
- 1648-1815 Schwedisch-Pommern mit Sitz in Stralsund
- 1648 Grimmen gehört zum schwedischen Königreich
- 17. Jh. 30-Jähriger Krieg Rostock und Stralsund, Plünderungen und Zerstörungen; Tribsees und Greifswald blieben verschont
- 1762 Johan Philipp von Stucker wird erster Arzt in Grimmen
- 1815 Wiener Kongress: Preußen erhält Schwedisch-Pommern
- 18. Jh. Schwedisch-Pommern Rostock + Stralsund Garnisonsstädte
Tribsees und Greifswald verloren Bedeutung als Handelsstädte - 19. Jh. Industrialisierung und Ausbau der Infrastruktur z. B. Rostock + Stralsund, bedeutende Hafenstädte