Unsere Körper sind auf die Nahrungsmittel angewiesen, die wir täglich zu uns nehmen. Jede Bewegung und Funktion unserer Organe erfordert Energie und eine ständige Erneuerung der Gewebe, die durch die richtige Ernährung gewährleistet wird. Wenn der Körper eine Zeitlang keine Nahrung von außen bekommt, muss er auf die Energiegewinnung aus den Körperdepots umschalten. 6-24 Stunden lang kann er die Glykogen- und Kohlenhydratspeicher in den Muskeln und aus der Leber nutzen, so erhält das Gehirn weiterhin ausreichend Glucose.

Dabei sinkt der Insulinspiegel. Nach 1-3 Tagen schaltet der Körper in den Ketose- oder Fastenstoffwechsel um und bezieht seine Energie aus den Fettdepots. Fettzellen geben Fettsäuren ins Blut ab. Daraus können sich einige Organe direkt ernähren, andere brauchen Glucose. Deshalb wandelt jetzt die Leber diese Fettsäuren in Glucose um, um insbesondere Gehirn und Rote Blutkörperchen zu versorgen.

Dabei werden Ketonkörper gebildet, die zur Energiegewinnung genutzt werden. Vor allem das Gehirn liebt diese Art der Energieversorgung. Die Ketonkörper üben sogar eine Schutzfunktion auf Gehirn und Nervenzellen aus. Man vermutet, dass sie entzündliche Prozesse im ganzen Körper lindern. Jetzt startet der Körper Reparaturvorgänge, die Autophagie, also unser Zellreinigungsprogramm, setzt nach etwa 16 Stunden ein. 

Nach etwa 3 Tagen verwerten auch das Gehirn und das Herz Ketonkörperchen. Deshalb werden Proteine aus der Muskulatur eingespart. Ab Tag 4 befinden wir uns im Entspannungsmodus, es wird vermehrt Serotonin ausgeschüttet. Gleichzeitig erneuert sich unser Darm-Mikrobiom: Die schädlichen Bakterien werden geschwächt, während die nützlichen an Diversität und Stressresistenz zunehmen.

Fasten wirkt ganzheitlich

Du wirst während und nach dem Fasten körperliche, geistige und seelische Veränderungen wahrnehmen können.

Fasten für den Körper

Wer schon mal Diät gemacht, der weiß vermutlich, dass der Hunger dabei oft quälend ist, man einen starken Willen braucht und es lange dauert, bis der Körper sich umgestellt hat. Beim Fasten findet eine grundlegende Veränderung statt, die sich auf das Leben nach dem Fasten auswirkt und lange beibehalten werden kann, ohne sich zu quälen. Fasten ist Fitness für die Zellen, doch nach einigen Monaten lässt dieser Effekt bei vielen Menschen nach, alte Gewohnheiten können sich einschleichen, oder alte Gesundheitsprobleme. Deshalb ist es gut, zweimal jährlich zu fasten.

Man weiß mittlerweile, dass sich durch Fasten alle Stoffwechselparameter verbessern. Zahlreiche Studien belegen, dass es durch Fasten zu deutlichem Gewichtsverlust und Fettreduktion kommt. Die Insulinempfindlichkeit verbessert sich und Entzündungen gehen zurück. Die Gehirnfunktionen verbessern und durch Autophagie kommt es zu umfassender Zellreparatur und Regeneration. Autophagie ist ein Prozess, bei dem der Körper beschädigte oder nicht funktionierende Zellen abbaut und wiederverwertet. Diese Zellreinigung kann dabei helfen, den Alterungsprozess zu verlangsamen und die Gesundheit zu fördern, da der Körper schadhafte Zellen entfernt und Platz für neue, gesunde Zellen schafft. Dieser Prozess wurde mit einer verbesserten Zellgesundheit und einer reduzierten Krankheitsanfälligkeit in Verbindung gebracht.

Fasten für den Geist und Seele

Fasten ist eine runde Sache, man sollte es nicht nur körperlich sehen. Um auch geistig-seelische Prozesse in Ganz zu setzen, ist es wichtig, sich eine Auszeit aus dem Alltag zu nehmen. Am besten in einer begleiteten Fastenzeit außerhalb der eigenen vier Wände. Dafür muss man nicht weit reisen, wichtig ist der Abstand zu Terminkalender, Fernsehgerät und allen Stressfaktoren, die Unruhe ins Leben bringen oder unsere Aufmerksamkeit beanspruchen. Wer sich darauf einlässt, kann geistigen und seelischen Ballast aufspüren und loslassen. Dies stärkt die Selbstheilungskräfte und die psychischen Gesundheit. In der ländlichen Abgeschiedenheit der Wasserburg bieten wir dir einen Ort der Stille, mit der Möglichkeit des Rückzugs oder inspirierender Gesellschaft, wie es deine Seele gerade wünscht.
Durch Einkehr und Gebet verbinden wir uns mit Gott, der uns beim geistig-seelischen Entrümpeln unterstützen möchte.

Das Fasten nach Dr. Buchinger ist keine Nulldiät, sondern ein sanftes Fasten, bei dem der Körper durch Gemüsebrühe, Obstsaft und etwas Honig 200-300 Kalorien erhält, damit er mit den notwendigen Vitaminen und Mineralien versorgt wird.

Die Fastenzeit ist unterteilt in drei Phasen:

Entlastung zu Hause

Schon daheim bereitest du dich auf das Fasten vor. Die Nahrungsmenge wird allmählich reduziert, die Kost wird leichter und Genussmittel sollten, wenn möglich, jetzt schon weggelassen werden. Wir geben dir dafür eine genaue Anleitung mit unserem Fastenratgeber, inklusive Rezepten für die Entlastungstage und einem Zoom-Meeting etwa eine Woche vor Anreise.

Fastentage auf der Burg

Nach der Anreise lernen wir uns kennen und bereiten den Körper mit einem letzten, leichten Abendessen auf die Fastenzeit vor. Wir möchten beim Fasten aber auch auf die geistliche Ebene unseres Daseins einbeziehen und beenden den ersten Abend mit der Bitte um Gottes Segen. Am ersten Fastentag dreht sich alles um die Umstellung in den Fastenmodus. Er beginnt mit einer gründlichen Darmreinigung, von da an verzichtest du auf feste Nahrung. An den folgenden Tagen wird der untere Darm per Einlauf gereinigt, das fördert die Entgiftung und beugt Kopfschmerzen vor. Dazu brauchst du keine Bedenken haben, es ist einfacher, als du vielleicht denkst. Im Laufe eines Fastentages gibt es Wasser, Tee, Saft, Gemüsebrühe und einen Löffel Honig. Dazu verschiedene Bewegungseinheiten und Ruhephasen. Du kannst auch zusätzlich, je nach Verfügbarkeit, Bäder oder Massagen buchen. Am letzten Tag feiern wir gemeinsam unseren Erfolg mit einem Fastenbrechen. Du wirst staunen, wie lecker ein Apfel sein kann. Damit ist dein Fasten aber noch nicht zu Ende, jetzt beginnt die dritte und sehr wichtige Phase, in der die meisten Fehler gemacht werden.

Aufbautage zu Hause

In den Aufbautagen soll sich dein Körper langsam wieder an feste Nahrung gewöhnen. Ausgestattet mit neuem Wissen über Ernährung und gesunden Lebensstil kommst du zu Hause und hast nun eine Herausforderung vor dir, mit der wir dich aber nicht alleine lassen. Die Aufbautage sind das Schwierigste am Fasten. Man darf wieder essen und die Versuchung ist groß, all das nachzuholen, worauf man in den letzten Tagen verzichtet hat. Doch das ist ziemlich töricht, weil du dir damit großen Schaden zufügen kannst. Dein Verdauungssystem braucht einige Tage, um wieder volle Leistung zu bringen, deshalb sollst du nach dem Fasten wenig essen und weiterhin auf einige Lebensmittel ganz verzichten.

Wie das genau funktioniert, wirst du bei uns lernen. Und wir sind auch in den Aufbautagen für dich da, persönlich und in einem Zoom-Meeting mit der ganzen Gruppe.

Mit uns kann jeder organisch und psychisch gesunde Mensch fasten. Sprich bitte mit deinem Arzt, ob er eine Fastenzeit befürwortet. Auf jeden Fall brauchen wir von dir eine Bestätigung deines Arztes, dass du fasten kannst. Hier ist eine Checkliste (nicht vollständig) von Dingen, die dir zeigen, dass du dir eine Auszeit, am besten eine Fastenzeit gönnen solltest:

• Morgens müde und schlapp
• Tagesmüdigkeit
• Schlecht einschlafen
• Schlecht durchschlafen
• Oft abschweifende Gedanken
• Gefühl von innerer Leere
• Krämpfe, Schmerzen
• Allergien
• Hautprobleme
• Verdauungsprobleme
• Infektanfälligkeit
• Konzentrationsprobleme
• Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeit
• Freudlosigkeit
• Lieblosigkeit mit sich und anderen
• Verlust innerer Maßstäbe und Werte
• Nicht allein sein können
• Die Außenwelt als feindlich wahrnehmen

Wer kann nicht bei uns fasten?

Kinder und Jugendliche im Wachstum, Schwangere und Stillende sowie Menschen mit u.a.:
Kontrollbedürftigen Medikamenten, Schilddrüsenerkrankungen, Untergewicht,  Übergewicht (nur unter ärztlicher Aufsicht), Depressionen, Geisteskrankheiten, Nierenschäden, Herzschäden, Organempfänger, Implantaten, Aids, Krebs, Tuberkulose, Diabetes.

Wenn du davon betroffen und unsicher bist, sprich bitte mit deinem Arzt. Er kann entscheiden, ob du gar nicht oder unter ärztlicher Aufsicht in einer Fastenklinik fasten solltest.

Fasten ist ein biologisches Programm, das in unseren Genen angelegt ist. Wenn du die Zeit vor dem Fasten und den Fasteneinstieg nach unserer Anleitung umsetzt, wirst du keine Hungerattacken erleben. Am ersten und zweiten Tag kann es passieren, dass dein Körper ein bisschen nörgelt, wie ein unzufriedenes Kind, und ruft: „Gib mir zu essen!“ Das ist ein gutes Zeichen, denn es zeigt dir, dass die Umstellung Gang ist. Sobald dein Körper in die Energieversorgung von innen her umgeschaltet hat, wird er keine Nahrung von außen mehr anfordern. Und mal ganz ehrlich: Sind wir nicht oft Sklaven unseres Körpers? Er schreit: „Ich habe Hunger. Gib mir zu essen!“ oder „Mir ist langweilig. Mach den Fernseher an!“ – und wir geben nach und beruhigen ihn, egal ob gut für uns ist oder nicht. Vielleicht kommt dir das bekannt vor. Dann solltest du unbedingt Fasten. Denn Fasten ist auch eine geistige Übung, ein Training. Und im Team lernst du noch leichter, auf Dinge verzichten zu können, die zwar schnelle Befriedigung bringen, aber langfristig Schaden anrichten.

Wir machen leichte Wanderungen und steigern uns, je nach Leistungsfähigkeit, von 45 min auf 3 Stunden. Es gibt hier keinen Maßstab, niemand soll sich quälen, allen soll es Spaß machen. Bei der Eselwanderung, die wir je nach Wetterlage am Ende der Fastenwoche machen, nehmen wir einen Wagen mit, für Gepäck und müde Wanderer.

Wenn es das Wetter erlaubt, werden wir auch einen Ausflug zum Ostseestrand machen und dort am Wasser und im Wald wandern.

Nun, damit meinen wir natürlich nicht, dass wir mit dir in ein Lokal einkehren möchten, um zu essen und zu trinken. Wir kehren vielmehr ein in unser Inneres. Es geht um das Eintauchen in die geistliche Welt, um uns mit Gott zu verbinden. Viele Menschen, die unter Gebet gefastet haben, berichten von tiefer Einsicht in das geistige und weltliche Geschehen, von neuer Erkenntnis für das eigene Leben, von mehr Nähe zu Gott. Es geht jedoch nicht darum, dass du dich bekehren sollst. Jeder hat seine eigene Vorstellung von einer Höheren Macht und als Christen respektieren wir das.

Nein, du musst nicht Christ sein und wir wollen in den Fastenzeiten auch niemanden bekehren. Alles, was du brauchst, ist Offenheit. Die meisten Fastenangebote werden mit fernöstlichen Meditationstechniken angeboten. Wir möchten gerne einen Unterschied machen und so fasten, wie es früher in den Klöstern üblich war, mit Einkehr und Stillezeiten. Aber keine Angst, bei uns geht es nicht starr und streng. Wir bejahen Fröhlichkeit, Lebensfreunde und eine positive Beziehung zu
unserem Schöpfer.

Unser Wunsch ist es einerseits, Christen, die mit Anleitung und unter Gebet fasten möchten, hier diese Möglichkeit zu geben.

Andererseits möchten wir jedem Menschen, egal woran er glaubt, die Erfahrung eines tiefen, spirituellen Fastens anbieten.

Können wir dich ermutigen, dem Fasten mit Einkehr eine Chance zu geben? Wir sind überzeugt, es wird dir gut tun.

Wir legen Wert darauf, dass jeder Fastende eine angenehme Gruppenerfahrung machen kann. Deshalb übernachten alle
Teilnehmer in der Burg. Jeder bekommt ein individuell ausgestattetes Einzelzimmer, Bad mit Dusche ist dabei.
Doppelzimmerbelegung ist auch möglich. (Spezielle Zimmerwünsche können wir jedoch nicht berücksichtigen.)
Außerdem haben wir in der Burg einige Gemeinschaftsräume, die von allen genutzt werden. Da ist der Rittersaal mit
der Teeküche, wo wir auch die Fastensuppe einnehmen. Im Roten und Blauen Salon gibt es kuschelige Ecken zum
Reden, Lesen und Spielen. Den großen Festsaal nutzen wir für Gymnastik und Vorträge und in der blauen Kapelle finden
unsere Andachten statt.

Wir senden dir nach der Buchung eine Liste mit allen Dingen, die du mitbringen solltest, z.B. warme Socken,
Wanderschuhe, Bademantel, … naja, du weißt schon, was du halt so brauchst.
Wenn du schon Erfahrung mit dem Fasten und mit Einläufen hast, bring bitte deine persönliche Ausrüstung für Einläufe
mit. Wenn nicht, kannst du bei uns die nötigen Utensilien erwerben (ca. 30 Euro), die du auch für spätere Fastenzeiten
nutzen kannst.
Alles, was sonst noch zum Fasten gebraucht wird, stellen wir bereit.

Ja, Hunde sind bei uns willkommen (Aufpreis je Hund und Nacht 10 Euro). Wir haben selbst einen zauberhaften
Labradorrüden, der freundlich ist zu jedermann und sich gerne mit Hundegästen anfreundet.
Worum wir dich bitten, wenn du mit Hund kommen möchtest, dass du selbst einschätzt, ob du dich während des
Fastens ausreichend um deinen Hund kümmern kannst, wie er mit anderen Hunden zurechtkäme und ob er sich in den
Stillezeiten ruhig verhalten oder im Zimmer auf dich warten kann.

Hier in Turow gibt es eine Bushaltestelle, aber die Busse fahren nicht sehr oft. Wir holen dich gerne vom
nächstgelegenen Bahnhof in Grimmen mit dem Auto ab.

Wenn du buchen möchtest, klicke auf den Button, dann gelangst du zur Buchungsseite.
Nach der Buchung erhältst du eine Bestätigung per Email und die Rechnung. Innerhalb von 7 Tagen zahlst du eine Anzahlung von 50%, den Rest spätestens 14 Tage vor Anreise.
Außerdem bekommst du von unserer Fastenleiterin ausführliche Infos per Email und den Termin für das vorbereitende
Zoom-Meeting.